Liebon - Liboń
Erwähnt wird Liebon 1332 als Leubobel und 1355 als Lobebyl in Urkunden des Klosters Marienstern. In einem Zinsverzeichnis des Klosters aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert werden für Liebon drei Bauernstellen genannt, rund 200 Jahre später sind es 1580 nur noch zwei. Die Fluren sind großblöckig, die westlich angrenzenden zum Teil auch streifenförmig.
Auch in späteren Jahrhunderten bedingt die geringe Bebauung nur eine kleine Bevölkerung im Ort. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert leben etwa 20 Einwohner im Ort, 1871 werden 25 genannt. Die rein sorbisch-katholische Bevölkerung[1] ist ursprünglich nach Göda gepfarrt, vom ausgehenden 16. Jahrhundert an nach Crostwitz, und mit dem Bau der Storchaer Kirche seit 1887 dorthin.
Gesellschaftliche Umbrüche ergeben sich im 20. Jahrhundert. Bei der Volkszählung 1925 geben zwei der Einwohner an, evangelischen Glaubens zu sein; auch die Bevölkerung ist nur noch zur Hälfte sorbischsprachig. Zum 1. Juli 1934 wird die bis dahin eigenständige Gemeinde nach Paßditz eingegliedert und kommt mit dieser zwei Jahre später zu Storcha.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gehört Liebon kurzzeitig im zweiten Halbjahr 1952 zum Kreis Kamenz, kommt jedoch Anfang Dezember des gleichen Jahres wieder zum Kreis Bautzen. 1962 kommt Liebon durch die Eingemeindung von Storcha nach Prischwitz. Von den beiden Gehöften wird eines abgerissen, in den Wirtschaftsgebäuden des anderen betreibt die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Göda bis in die Wendezeit Geflügelhaltung. Die vierte und vorerst letzte Eingemeindung für Liebon erfolgt am 1. März 1994 mit dem Zusammenschluss von Coblenz, Prischwitz und Göda.
Im März 2009 erlangt der Ort überregionale Bekanntheit, als der Vierseitenhof mit der Bemerkung Dorf zu verkaufen bei der Internetauktionsplattform eBay zum Verkauf angeboten wird.